Spiele müssen mich abholen und das mit allem, was sie haben. Die Story, der Sound und die Grafik müssen passen, damit ich mich längere Zeit mit einem Spiel beschäftige. Eines der Spiele, wo ich pausenlos über die Grafik und die Athmopshäre staune, ist Cyberpunk 2077. Der Mix aus Sound, Grafik & Story holt mich total ab und es macht echt Spaß durch die Straßen von Night City zu streifen und neue Bereiche zu entdecken. Ich war sogar ertwas betroffen, als mein NPC-Sidekick „Jackie Welles“ neben mir im Delamain starb. Das Storytelling und alles drumherum waren so dicht und so gut aufeinander abgestimmt, wie bei keinem Spiel vorher. Selten holen mich Spiele so ab, wie es Cyberpunk 2077.
EVE Online war da tatsächlich die Ausnahme. Die Grafik war mau, das Storytelling auch nur in Form von Lore zum nachlesen vorhanden und auch der Sound war nicht the Yellow from the Egg, aber dort waren es die Leute, die für Atmosphäre sorgten und dafür verantwortlich zeichneten, dass ich bei EVE blieb. Mein erster EVE Client lief auf einem PC, welcher aus einem Motherboard bestand, das auf ein Stück Küchenanrichte-Platte geschraubt war und eine Kartoffel-Grafikkarte hatte.
Aber auch grafisch sollte sich über die Jahre bei EVE immer mal etwas tun.
Nun liegen zwischen dem Start von EVE Online und dem von Cyberpunk 2077 stolze 17 Jahre. Auch dort hat sich natürlich viel getan. Ich habe noch die Ära vor der Trinity Engine erlebt, als Raumschiffe noch klobige Pixelansammlungen vor standbildartigen Hintergründen waren. Das hat dem Spielspaß aber wie gesagt keinen Abbruch getan, denn das Gesamtkonzept stimmte.
Trinity Trailer 12/2007
Mit „Trinity“ kam damals das erste große Grafik-Update für EVE Online. Ich kann gar nicht sagen, wie fasziniert ich diesen Trailer angeschaut habe und mich freute wie ein Schnitzel, endlich mit dieser Grafik spielen zu können. Auch heute freue ich mich immer wieder, wenn man bei CCP neben der ganzen Skin designerei, den Änderungen im Industriebereich und dem verknappen von Ressourcen noch Zeit dafür findet, an der Grafik und dem Sound zu schrauben.
Auf dem Fanfest versprach man den Piloten, dass man auf DirectX12 gehen würde. Was man als Feature anpries, war aus meiner Sicht eher ein Pflicht-Update. Will man heutzutage mit Games sein Geld verdienen, sollte man nicht auf alten DirectX Versionen herum flundern. Nun gut, ich will da nicht drauf herum reiten. Es gibt sicher noch eine ganze Latte anderer Games, die auf DX11 herum gondeln, aber sind wir mal ehrlich: Das war Pflicht und nicht die Kür.
Man hatte ja in der Vergangenheit mit dem „Captains Quarter“ versucht, etwas Leben in den Hangar der Piloten zu bekommen. Leider war das Projekt eine Totgeburt, Man hatte sich schnell satt gesehen und dann irgendwann wieder in die klassische Ansicht geschaltet. Am Ende wurde das Captains Quarter dann wieder entsorgt. Schade, wie ich finde. War es doch ein erster Schritt auf dem Weg zu „Walking in Stations“, was bei Star Citizen und Elite Dangerous übrigens seit einiger Zeit super funktioniert.
Mit Uprising startet man bei CCP nun einen neuen Versuch, etwas mehr Pepp in die tristen Hangar-Alltag der Piloten zu bringen. Man konnte in Jita 4-4 schon mal eine grobe Idee davon bekommen, was uns erwarten würde. Das Ergebnis kann sich optisch auf jeden Fall sehen lassen und holt einen Typen wie mich da problemlos ab.
Endlich sieht der Hangar mal aus, als würde es Leben in der Station geben. Jede Menge animiertes Zeug wuschelt und puschelt durch die Gegend und wenn man in einer Flotte gedockt ist, kann man die Schiffe seiner Flotten-Kollegen wohl sehen. Ich habe das noch nicht getestet und freue mich schon auf Freitagabend, wenn wir mit der Corp wieder einen Roam starten. Ich erwarte einen epischen Start der Schiffe, die aus ihren Docks dann in Richtung Ausgang schweben, wie im Trailer gesehen.
Ich wäre aber nicht ich, wenn ich nicht wieder ein „Aber“ hätte. Denn für die neue Grafik zahlt man einen Preis. Die Währung ist Performance. Ich bin der stolze Besitzer einer Nvidia RTX 3080. Die macht an meinem Asus ROG Monitor mit 100Hz auf Interval One bei allen Details auf „High“ stolze 100 FPS. Zumindest normalerweise.
Im neuen Hangar geht die Framerate von 100 FPS runter auf irgendwas um die 70 FPS. Jetzt könnte man sagen „Der klagt aber auf hohem Niveau“ und damit hat man dann auch Recht. Nicht jeder besitzt eine RTX 3080. Dank der ganzen Bitcoin-Penner sind Grafikkarten ja mittlerweile so teuer wie Kleinwagen und ich stelle mir die Frage, wie es nun dem Besitzer einer GTX 1050 gehen mag. Ruckelt der Hangar dort? Drehen die Lüfter auf? Wenn meine RTX 3080 schon fast 30 Frames verliert, wenn ich gedockt bin, was macht dann eine schwächere Karte?
Nun kann man nicht erwarten, dass man mit einer 5 Jahre alten Grafikkarte noch eine hohe Performance bei Games erwarten kann, aber das Hangar Update zeigt auch irgendwie deutlich wo die Reise hin geht. Adapt or die. Kauf dir eine neue Grafikkarte, oder schraube die Settings runter. Für die meisten EVE Spieler sicherlich gar kein Problem, weil die meisten nicht mal Sound an haben. Ich wette, es gibt auch Leute, die den ganzen Tag im Potato-Mode unterwegs sind.
Ich für meinen Teil kann auf Sound und Grafik absolut nicht verzichten. Ein wenig schmerzt es mich, dass meine RTX 3080 gedockt nun nur noch um die 70 FPS leistet, aber das ist immer noch mehr, als ich eigentlich brauche und der Hammer Hangar entschädigt für die verlorenen Frames.
Wie performed der neue Hangar auf euren Setups? Schreibt mir mal eure Ausrüstung und die Framerate in die Kommentare. Den FPS Monitor von EVE kann man mit „STRG + F“ aufrufen. Ich bin gespannt, wie es bei euch so läuft.
Aber mit Uprising kam noch viel mehr. Schaut am besten selbst mal in die Patchnotes: KLICK