Gastbeitrag: Absence makes the heart grow fonder

Autor: AUTSmarted

Eines lauschigen Juni Tages – vor nun über 2 Jahren – hatte ich den Punkt erreicht, wo ich beinahe alles in Eve gesehen hatte, was es für mich zu sehen gab. Man hat ein C2 Wurmloch bewohnt, verteidigt und das statische C4 abgeerntet. Den Lowsec Bereich rund um Amamake mittels Piraterie ein wenig unsicherer gemacht. Das NPC-Null in Stain in seiner weiten leere bewundert und sich gefragt: „suka blyat, was treiben die Stain Russen schon wieder?“

Von Paragon Soul, nach Cobald Edge, über Tenerifis, runter nach Detorid und – wie sich der Kreis so schließt – wieder zurück ins Wurmloch wo alles begann. Dieses Mal jedoch eine Spur größer als zuvor. Thera

Wo sich mir – irgendwann besagten Juni – die Frage eröffnete: „Hatte ich alles gesehen?“

In ein bisschen über 10 Jahren in Eve Online hatte mich diese Frage nie beschäftigt, denn Eve ist gewaltig groß und bietet beinahe grenzenloses Spielvergnügen für diejenigen die danach Suchen wie Indiana Jones nach dem Gral.

Doch der Moment kommt für jeden von uns Kapselpiloten einmal. Burnout, Boreout, Real life, Tragödien wie unsere liebsten zu verlieren, oder Wunder wie unsere Kinder heranwachsen sehen. Und dann gibt es da noch immer diese andere Gefahr; andere Spiele. So kam es, dass mich eines Tages die Krankheit des wandernden Auges ereilte.

Wie es der Zufall so will, spielten zwei Freunde von mir aus dem Real life nun ein neues MMO. Brandheißer scheiß aus Korea. Top Grafik, muskelbepackte Männer mit übertriebenen Waffen und barocke Damen mit üppigem Eyecandy.

Die Jagd nach der verlorenen Arche hatte uns gepackt…

Doch wie ist das ein klassisches MMORPG zu spielen, wenn man nur Eve kennt?

In den ersten Wochen versucht man erstmal einen max level Charakter durch die riesige Storyline zu ziehen. Was locker anfängt mit dem ersten Legion Commander „Valtan“ eskaliert relativ schnell in einen Fulltime-Job nebenbei.

Denn neben den Legion Commander Raids – die wöchentlich das Gold liefern, um die Tretmühle weiter am Laufen zu halten – gibt es noch andere Aufgaben zu erfüllen.

Die wöchentlichen Dungeons, Cubes um Gems zu farmen, und und und.

Eh man es sich versieht, steckt man bis zum Hals in Aufgaben, Spreadsheets und stresst sich selbst ab. Denn mit den neuen Updates und Realeses, spült der Publisher wieder neue Aufgaben herein. Neue Item-ranking Levels die erfüllt werden müssen, um überhaupt teilnehmen zu können. Neue Minimum Anforderungen an Gear und Gems.

Das alles ist als „Pay4convinience“ Spieler beinahe unmöglich schaffbar. Als „free2play“ Spieler ist es das womöglich sogar wirklich.

Doch so perfide das klingen mag, der Wahnsinn hat Kalkül. Während meine Kumpels und ich auf der Jagd nach der verlorenen Arche waren, war der Publisher seit Monaten bereits erfolgreich auf Walfang. Und die „Whales“ hatten angebissen. Boy, oh boy, hatten die gebissen.

Nach 2 Jahren des permanenten Hinterherjagens. Wöchentlichen Raid vorgaben. Fixen Raid Zeiten und Abenden. Und dem immer mehr schwindenden Spielspaß war es so weit.

Ich hatte genug gesehen. Ich war ausgebrannt. Ich hatte es 2 Jahre lang geschafft, für das Spiel „nur“ das bare Minimum zu bezahlen. Anders als in Eve, hat Lost Ark nichts Dauerhaftes. Freundschaften gehen zumeist nicht mal Knietief. Raiding Teams zerfleischen sich nach kurzer Zeit gegenseitig, da aufgeblasene Ego’s auf Freizeit Gamers treffen.

Logisch trifft man in Eve auch das ein oder andere „inflated Ego“. Sei es ein Greenhorn FC von Pandemic Horde der nur für seine Cormorant Flotten bekannt ist oder die üblichen Big Block Leaders. Wenn diese aufeinandertreffen, läuft das meistens auf einen Schwanzvergleich hinaus.

Doch was nun. Die neue Liebe stellte sich als toxischer als die Beziehung zwischen Johnny Depp und Amber Turd heraus. Auf dem Markt weit und breit nichts, dass das Kribbeln unter den Fingern auch nur annähernd aufflammen lässt. Warum nicht mal der alten Liebe Eve Online einen Besuch abstatten? Nur ganz kurz. Quick and dirty, like in old times.

Oh aber was ist das? Meine 2 Kumpels aus dem RL sind hyped auf ein neues Add-on.

Something something „war within“…

Nun Eve Online. Vielleicht brauch ich noch ein wenig länger Abstand von dir.

Wenn auch nur ein kleines bisschen.

1 Kommentar

    • Mahinsky auf 13. Februar 2025 bei 8:13
    • Antworten

    Hallo,

    schön von dir zu hören AUTSmarted.
    Ich habe vor etlichen Jahren aufgehört EVE zu spielen aber bei Neo komme ich öfter vorbeigeflattert. Danke für die, für mich, toll geschriebenen Beiträge.

    VG

    Mahinsky

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