
Wolkig, mit Aussicht auf Wrackteile
Damals, als der Caldari noch das Mammut vor der Höhle jagdte, während die Ehefrau das Feuer gehütet und auf die Fedos im Stall aufgepasst hat, pflegte ich Tag für Tag mit einer Raven Navy Issue Tag ein und Tag aus Level IV Missionen für die Kaalakiota Corporation zu fliegen. Meine Heimatbasis war in Murini und von dort aus, sorgte ich in den angrenzenden Systemen für Ordnung und Sicherheit, indem ich den Piraten-Punks mal ordentlich die Lampe frisiert habe. Tatsächlich war das Missionen fliegen meine Hauptbeschäftigung in New Eden. Warum? Fragt mich nicht. Ich weiß es selbst nicht mehr.
Viele Jahre habe ich meine Zeit damit verbracht, die Auftragsarbeit für die verschiedensten Konzerne zu erledigen. Neben den Kopfgeldprämien habe ich noch die Wracks der liquidierten Gegner eingesammelt und den Schrott am lokalen Markt unter die Leute gebracht. Es war ein friedliches Leben und ich mochte es. Man wurde nicht reich damit, aber es war ein nettes kleines Einkommen. Ich verdiente mein Geld auf ehrliche Weise.

Irgendwann verschlug es mich in den Null-Security-Raum, was bedeutet, dass man für die großen Konzerne keine Aufträge dort erledigen konnte. Für einen Auftrags-Söldner wie mich ein Problem. Die Alternative wäre, im Nullsec selbst nach lohnenden Zielen zu suchen. Leider jedoch ohne den Schutz der Ordnungsmächte wie Concord, was ein gewissen Risiko in Form von Schiffsverlust auf den Plan ruft.
Lange Zeit lebte ich erst mal von meinen Ersparnissen und widmete mich den Flotteneinsätzen meiner Allianz. Ich tat mich immer schwer, durch das freie Abschießen von kriminellen Piraten Geld einzunehmen. Stattdessen lebte ich von meinem Gesparten und widmete mich anderen Dingen, als dem schnöden Mammon.
Bis vorgestern, als ich meine Passion für das Fliegen einer bewaffneten Tengu und das Aufspüren von kriminellen Serpentis in in ihren Verstecken entdeckte. Es dauerte ein wenig, bis ich Spaß daran fand, die Serpentis in ihren Havens aufzuspüren und ihnen Welle für Welle den Gar auszumachen. Es stellte sich aber heraus, dass dies irgendwie genau so befriedigend war, wie das Fliegen von Aufträgen der Stufe 4 für die Kaalakiota Corporation.

Landschaftlich schön: Serpentis Havens
Seit nunmehr zwei Tagen suche ich die Gauner auf und lasse sie die Wucht Macht meiner Tengu spüren. Das Schiff ist in gutem Zustand und die Bewaffnung funktioniert perfekt. Die Serpentis werfen mir Welle um Welle vor die Raketenwerfer. Mutig sind sie ja, aber sie sind als normale Menschen einem Kapselpiloten haushoch unterlegen. Neben dem Aspekt, dass ich eine sinnvolle Beschäftigung für mich gefunden habe, klingelt auch der Geldbeutel. Für jeden abgeschossenen Serpentis-Abschaum bekomme ich Geld.
So drehe ich meine Runde. Die Serpentis haben echt eine Menge Basen in meinem System. Nach und nach lokalisiere ich sie über den Scanner, setze den Kurs, warpe hinein und dann geht der Tanz los. Am Ende steht die Tengu als Sieger auf dem Feld. Einziger Wehrmutstropfen ist: Ich muss aufmerksam sein und die lokalen Funkfrequenzen im Blick halten. Nicht dass mich eine vorbeiziehende Gaunerbande mit heruntergelassenen Hosen erwischt und die Gunst der Stunde nutzt, um mich selbst meines Schiffes und meines Klons zu entledigen.
Alles in allem macht mir das zur Zeit sehr viel Spaß. Nur muss ich noch die Einkünfte optimieren. Es fehlt mir noch ein Schiff zum Ausschlachten der Serpentis-Wracks und ein Handelspartner, um die erbeuteten Wrackteile auf einem Vertriebsweg abzusetzen. Außerdem muss ich mir Gedanken machen, wie ich regelmäßig Waren zwischen meinem Jagdgebiet und dem Staging-System meiner Allianz transportieren kann. Es fehlen somit zwei Schiffe. Ein klassischer Transporter und ein Abwracker.
Mal schauen was der Markt so zu bieten hat…
